
Herausgeber der „Neuen Heimat Zeitung“ Kilic zum Ehrenmitglied des Vereins der Auslandspresse in Wien gewählt
Der renommierte Verband der Auslandspresse in Wien, der heuer sein 80-jähriges Bestehen feiert, hat im Rahmen seiner 70. Generalversammlung den Herausgeber der Neuen Heimat Zeitung (Yeni Vatan) und Publizist Birol Kilic, zum Ehrenmitglied gewählt.
WIEN. Der Verband der Auslandspresse ist seit seiner Gründung 1945 das Gesicht der internationalen Medien in Wien und hat seither 1800 hauptberufliche und 400 nebenberufliche Korrespondentinnen und Korrespondenten in Wien vertreten.
„Der Verband der Auslandspresse (Foreign Press Association) in Wien hat eine neue Präsidentin. Die Österreich- und Ostmitteleuropa-Korrespondentin der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), Meret Baumann, wurde zur Nachfolgerin ihres Schweizer Landsmannes und Redaktionskollegen Ivo Mijnssen gewählt, dessen Arbeitsschwerpunkt sich durch den Ukraine-Krieg verlagert hat und der im Sommer in die Zentrale der NZZ Zürich wechselt. Neuer Vizepräsident ist der Vertreter der spanischen Nachrichtenagentur EFE, Antonio Sánchez. Er folgt auf Cathrin Kahlweit (Süddeutsche Zeitung), die als freie Journalistin im Vorstand bleibt. Matthias Röder (Deutsche Presse-Agentur/dpa) folgt dem langjährigen Generalsekretär und Vorstandsmitglied Birol Kilic (Yeni Vatan. Neue Heimat Zeitung)“. So berichtete der Standard aus Österreich.
Das neu gewählte Präsidium des Verbandes der Auslandspresse setzt sich wie folgt zusammen:

Präsidentin: Meret Baumann (NZZ), Zürich
Vizepräsident: Antonio Sánchez-Solís (EFE), Madrid
Generalsekretär: Matthias Röder (DPA), Hamburg
Vorstandsbeisitzer
Michael Bewerunge (ZDF), Mainz
Blaise Gauquelin (AFP), Paris
Claudia Hauboldt (MDR), Leipzig
Philipp Jenne (AP), New York
Cathrin Kahlweit (Freie Publizistin), München
Zvjezdana Odobasic (Nikkei), Tokio
Jina Park (Wolgan Misool), Seoul
Rechnungsprüfer
Silke Hahne (ARD), Berlin
Sendra Posa-Gjurin (Hina), Zagreb
Die Mitglieder kommen aus 34 Ländern und 4 Kontinenten und arbeiten für praktisch alle namhaften Zeitungen und Medien in Österreich und hat den 70. Generalversammlung durchgeführt. Der Einsatz für die Wahrung der Medienfreiheit sei in einer Zeit, da eine neue Generation von Politikern „der Presse den Krieg erklärt hat“, von vorrangiger Bedeutung, unterstrich der scheidende Verbandspräsident NZZ-Korrespondent Mijnssen in seiner Abschiedsrede.

Birol Kilic, seit über 30 Jahren ordentliches Mitglied, 20 Jahre Vorstandsmitglied und die letzten zwei Jahre Generalsekretär des Verbandes, stellte sich auf eigenen Wunsch bei der Neuwahl des Vorstandes nicht mehr zur Verfügung und wurde vom letzten Vorstand für seine langjährige, tatkräftige ehrenamtliche Arbeit für den Verband der Auslandspresse der Generalversammlung als Ehrenmitglied vorgeschlagen. Der scheidende Präsident und Ehrenmitglied des Verbandes, Ivo Mijnssen, Korrespondent der NZZ, würdigte Kilic in einer Laudatio für seine Verdienste um den Verband und die Generalversammlung wählte ihn ohne Gegenstimme zum Ehrenmitglied und überreichte ihm die Ehrenmitgliedsurkunde.
Heute schreibt Kilic in der Türkei Sonntagskommentare für die Qualitätszeitung Cumhuriyet und analysiert von Wien aus für verschiedene Radio- und Fernsehsender in der Türkei und für andere Länder das Geschehen in Österreich, ist ständiger Kommentator der unabhängigen kritischen deutschsprachigen Zeitung Türkische Allgemeine“ und Gründer und Verleger des Neue Welt Verlags mit vielen wichtigen wissenschaftlichen Büchern.
Kilic zu seiner Wahl zum Ehrenmitglied des Verbandes der Auslandspresse in Wien:
„Ich bedanke mich bei allen MitgliedernInnen des Verbandes der Auslandspresse in Wien für das Vertrauen und für die in den letzten 80 Jahren seltene Würdigung mit 13 Ehrenmitgliedschaften, unserem scheidenden Präsidenten mit der 14. und 15. Das ist eine große Ehre. Es ist eigentlich auch ein Auftrag, den Verein der Auslandspresse weiter zu fördern, den ich mit Freude und Gelassenheit annehme.
Ich habe es über 30 Jahre als einfaches Mitglied versucht, als ich als 20-jähriger Student in Wien, damals „mit vielen schwarzen Haaren auf dem Kopf“ und noch „etwas schlanker“, zum ersten Mal fasziniert die steile Treppe in die Bankgasse 8 im ersten Wiener Gemeindebezirk hinaufstieg, wo heute der Presseclub Concordia residiert, dem ich ebenfalls seit langem als Mitglied angehöre.
In diesem alten, aber damals geschichtsträchtigen, vor allem aber aus allen Ecken eigentlich geschichtsträchtig „stinkenden“ großen Büro der Auslandspresse mit mehreren Räumen hätte ich damals auch viel lernen können.
Damals habe ich noch alte und hoch anständige JournalistenInnen aus dem 20. Jahrhundert kennen gelernt, mit goldenen Herzen, sprich die letzten MohikanerInnen. Sie saßen jeden Tag zusammen, redeten und tippten laut auf Schreibmaschinen in verschiedenen Räumen, lachten oder diskutierten heftig und schickten Berichte an die Zentrale in verschiedenen Ländern, meist per Fax oder Telefon. Ich glaube, hierher zu kommen und Mitglied zu werden, ist nicht so einfach. Aber so lange bei so vielen international erfahrenen Top-Journalisten zu bleiben, die alles zehnmal drehen und aufgrund ihrer hohen Verantwortung die „Chek-Rechek-Doublechek“-Haltung überall einnehmen, die auch richtig ist, ist sehr schwierig. Was für einige, die schon so lange dabei sind, vielleicht ganz verständlich ist. Gut so.
Für mich war Face to Face das lehrreichste Jahr in meinen jungen Jahren als kritischer Geist mit sehr vielen Hintergrundgesprächen mit den wichtigsten PolitikerInnen und Persönlichkeiten aus aller Welt in der Weltstadt Wien.
Stellen Sie sich vor, in der Bakgasse 8, im Verbandsbüro, hing gleich am Eingang ein großes Telex, TELEX (nicht Fax), auch Fernschreiben genannt, das immer laut auf Papier druckte mit einer ewigen cizirdazanischen Stimme. Es war eine aus Bosnien, eine sehr nette junge Kollege, die das Papier vom Fernschreiber abgeschnitten hat, weil sich sonst 5 Meter Papier angesammelt hätten. Dieses Fernschreiberpapier wurde dann an die Korrespondenten verteilt. Es war wirklich wie in einem alten Wiener Film damals… Das Büro der Auslandspresse in Wien stammte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, aber eigentlich auch aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, und hatte sich in seinem Charakter damals nicht verändert, so wie es heute in unserem neuen Büro in der Bartensteingasse im ersten Bezirk nicht mehr der Fall ist. Die Zeiten ändern sich.

Die Bilder in der Bankgasse an den Wänden waren alle wichtigen PolitikerInnen, Kammerpräsidenten bis hin zu internationalen PolitikerInnen wie aus den Hans Moser Filmen mit ihren bemerkenswerten Frisuren und schönen schlichten Anzügen. Mehr als 30 Jahre ständiges und aktives Mitglied des Verbandes der Auslandspresse zu sein und dem Verband nach Kräften mit Taten und Sachverstand zu dienen, davon mehr als 20 Jahre Ehrenamtlich im Vorstand und die letzten zwei Jahre als Generalsekretär, war produktiv und ehrenvoll. Ich danke unserem geschätzten scheidenden Präsidenten, dem NZZ-Korrespondenten Ivo Mijnssen, für seine ausführliche Laudatio. Herzlichen Dank. Ich wünsche unserem neu gewählten Vorstand viel Erfolg und gratuliere zur Wahl“.
Info und Quellen:
Webseite des Auslandspresse
www.auslanspresse.at
https://auslandspresse.at/project/70-ordentliche-generalversammlung-des-verbandes/
Vorstand, Ehrenmitglieder
https://auslandspresse.at/ueber-uns/
Der scheidende Vorstand (v.l.n.r): Blaise Gauquelin, Philipp Jenne, Tzvetana Delibaltova-Tomova, Ivo Mijnssen (Präsident), Cathrin Kahlweit (Vizepräsidentin), Birol Kilic (Generalsekretär), Klaus Prömpers, Matthias Röder, Claudia Hauboldt, (nicht im Bild:) Mungunchimeg Bathmunkh